Geographie der Intelligenz – Teil 7

Intelligenz, IQ-Ampel. Oben. Mittelwert 105 (Ostasien), unten: Mittelwert 60 (Zentralafrika); Standardabweichung jeweils 15

Geographie der Intelligenz

Teil 7: Gigantische Unterschiede zwischen den Ländern dieser Welt

Die Intelligenzunterschiede zwischen den Ländern dieser Welt sind gigantisch. Weltweit liegt der Schwerpunkt im Bereich IQ 85. Die Länder mit der höchsten Intelligenz liegen im Bereich IQ 105, die Länder mit der niedrigsten Intelligenz im Bereich IQ 60. Der Unterschied beträgt 45 IQ-Punkte; das entspricht drei Standardabweichungen. Ein derartiger Unterschied ist – ganz unabhängig davon, welchen Gegenstandsbereich auch immer man betrachtet – extrem.

Im → Teil 1 haben wir auf der Grundlage von Rindermann (2018) [1],[A1] die extrem ungleiche Verteilung der Intelligenz über die Länder dieser Welt mit Hilfe der IQ-Ampel veranschaulicht.

Im → Teil 2 haben wir die Weltspitze betrachtet (IQ 105 und IQ 100); im → Teil 3 die Zweite Liga (IQ 95 und IQ 90), im → Teil 4 das Mittelfeld (IQ 85 und IQ 80), im → Teil 5 den unteren Bereich der grenzwertigen Intelligenz (IQ 75 und IQ 70) und im → Teil 6 die Rote Laterne der Weltintelligenz (IQ 65 und IQ 75) [A2].

Nun diskutieren wir unser Thema im Gesamtzusammenhang.

Die zentrale Aussage lautet: Die Intelligenzunterschiede zwischen den Ländern dieser Welt sind gigantisch.

Diese fundamentale Aussage haben wir bereits zu Anfang anhand der IQ-Ampel dargestellt, die in Abbildung 7.1 wiedergegeben ist.

Abbildung 7.1 zeigt die Intelligenzampel für die Mittelwerte 105 (oben) und 60 (unten).

Intelligenz, IQ-Ampel. Oben. Mittelwert 105 (Ostasien), unten: Mittelwert 60 (Zentralafrika); Standardabweichung jeweils 15
Abbildung 7.1: IQ-Ampel. Die extreme der Weltintelligenz. IQ 105 und IQ 60.

Abbildung 7.1 zeigt die IQ-Ampel für das obere Extrem – Nordostasien – und das untere Extrem Zentralafrikanische Republik, Sierra Leone, Malawi, Gambia und St. Lucia.

Die Stufen der IQ-Ampel beruhen auf der Standard-IQ-Skala mit Mittelwert 100 und Standardabweichung 15, die für Mittel-, Nord- und Westeuropa sowie die von Europäern besiedelten und geprägten Länder Kanada, USA, Australien und Neuseeland charakteristisch sind. Die IQ-Ampel ist in diesem Sinne Europa-zentriert.

Die eurozentristische Perspektive ändert jedoch nicht das Geringste an der Kernaussage. Die Differenz zwischen dem oberen und dem unteren Extrem beträgt 45 IQ-Punkte. Das entspricht 3 Standardabweichungseinheiten, und zwar völlig unabhängig vom Maßstab. Eine derartige Differenz ist – egal welchen Gegenstandsbereich auch immer man betrachten mag – gigantisch.

In den Sozialwissenschaften ist man oftmals froh, wenn man Unterschiede von 0,1 oder 0,2 Standardabweichungen nachweisen kann. Bei einem Unterschied von einer ganzen Standardabweichung geraten manche Forscher vor Begeisterung aus dem Häuschen. Die Intelligenzunterschiede zwischen den Ländern dieser Welt – 3 Standardabweichungen! – sind so gigantisch, wie man es in den Sozialwissenschaften nur extrem selten vorfindet. Selbst der Unterschied zwischen der Spitze (IQ 105) und dem Mittelfeld (IQ 85) oder dem Mittelfeld und der untersten Stufe (IQ 60) ist sehr viel größer als das, was in den Sozialwissenchenschaften normalerweise anzutreffen ist.

  • Die nicht selten zu hörende Aussage „Alle Länder und Völker dieser Welt haben das gleiche Intelligenzniveau“ ist völlig absurd!
    Wer so etwas behauptet, hat nicht die allergeringste Ahnung oder er verfolgt eine politische Agenda, die nicht das Allergeringste mit der Realität zu tun hat.

Der Unterschied zwischen den intelligentesten und den unintelligentesten Ländern ist nicht nur quantitativ – zwischen diesen Intelligenzniveaus besteht auch eine gigantische qualitative Kluft. Bei einem Nationalen IQ von 100 oder gar 105 ist der Großteil der Bevölkerung zumindest in Teilbereichen und bis zu einem gewissen Niveau zu formal-operativem, also zu logisch-abstraktem Denken fähig [A3]. Bei einem Nationalen IQ von 75 oder 70 erreichen hingegen nur wenige die Entwicklungsstufe des formal-operativen Denkens; in Ländern mit einem Nationalen IQ von 65 oder 60 gelingt dies nur einem kleinen Bruchteil. Ein IQ von 75, 70, 65 und 60 entspricht dem geistigen Entwicklungsniveau von zwölf- bzw. elf-, zehneinhalb- oder neuneinhalbjährigen Kindern moderner Gesellschaften. Auf dieser niedrigen kognitiven Entwicklungsstufe ist der Aufbau einer modernen Industrie- und Informationsgesellschaft aus eigener Kraft völlig ausgeschlossen. Selbst die Länder mit einem Nationalen IQ von 80 oder 85 sind in der Mehrzahl dazu nicht in der Lage.

Fortsetzung folgt.

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Literatur


(1) Rindermann, H. (2018). Cognitive Capitalism. Human Capital and the Wellbeing of Nations. Cambridge: Cambridge University Press.

(2) Oesterdiekhoff, G. W. (2013). Die Entwicklung der Menschheit von der Kindheitsphase zur Erwachsenenreife. Wiesbaden: Springer VS.

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Anmerkungen


[A1] Der Appendix zu Rindermanns Buch (1) ist im Internet erhältlich unter
https://tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/entwpsy/team/rindermann/pdfs/RindermannCogCapAppendix.pdf.
Unsere Datengrundlage ist der Index CA totc in Table A.2: Corrected cognitive ability measures including estimates, Seite 18ff. CA totc steht für Cognitive Ability, korrigiert; wir bezeichnen diesen Index als IQ.

[A2] Die Länder werden durch Rundung in 5er-Stufen zusammengefasst. Zum Beispiel umfasst der Bereich IQ 100 das rechtsoffene Intervall [97,5 bis 102,5[. Siehe auch die → Anmerkung in Teil 2.

[A3] Zur Stufe des formal-operativen Denkens und den anderen Stufen der geistigen Entwicklung nach Piaget vgl. das überragende Buch von Oesterdiekhoff [2].

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Stichwörter:
Intelligenz, IQ, IQ-Ampel, Normalverteilung, Geographie, Intelligenzforschung, Cognitive Ability, Kognitive Kompetenz, IQ-Skala,

Geographie der Intelligenz – Teil 2

Intelligenz, Psychologie, Normalverteilung, IQ. IQ-Ampel. IQ 105 und IQ 100

Geographie der Intelligenz

Teil 2: Die Weltspitze. IQ 105, IQ 100

Die Intelligenzunterschiede zwischen den Ländern dieser Welt sind gigantisch. An der Weltspitze – im IQ-Bereich 100 bis 105 – befinden sich Nordostasien, West-, Mittel- und Nordeuropa sowie Länder, die von Europäern besiedelt und geprägt wurden.

Im → Teil 1 haben wir die extrem ungleiche Verteilung der Intelligenz über die Länder dieser Welt mit Hilfe der IQ-Ampel veranschaulicht. Nun wollen wir die geographische Verteilung der Intelligenz detaillierter betrachten.

Zur Methode: Der Datensatz beruht auf dem Buch „Cognitive Capitalism. Human Capital and the Wellbeing of Nations“ von Heiner Rindermann (2018) [1]. Im Anhang [A1] zu dem Buch finden sich die IQ-Werte für 200 Länder. Im Folgenden werden die Länder durch Rundung in 5er-Schritten zusammengefasst. Die Ländergruppe IQ 105 umfasst den Bereich IQ ≥102,5 und < 107,5; die Ländergruppe IQ 100 den Bereich IQ ≥ 97,5 und < 102,5 usw. Da der Nationale IQ nicht präzise bestimmt werden kann, ist es durchaus möglich, dass der wahre Wert eines Landes in eine benachbarte Gruppe gehört. Größere Fehlzuordnungen sind wohl eher selten; sie betreffen vermutlich vor allem Länder für die nur sehr wenige empirische Daten vorliegen; und das sind insbesondere die Länder im untersten Intelligenzbereich.

Wir beginnen mit den Ländern, die das höchste Intelligenzniveau aufweisen.

Abbildung 2.1 zeigt die Intelligenzampel für die Mittelwerte 105 (oben) und 100 (unten).

Intelligenz, Psychologie, Normalverteilung, IQ. IQ-Ampel. IQ 105 und IQ 100
Abbildung 2.1: IQ-Ampel. Das Intelligenzniveau der Weltspitze. IQ 105 und IQ 100.

IQ 105

Die absolute Weltspitze der Intelligenz bilden die Länder Südkorea, Singapur, Hongkong, Japan und Taiwan, deren Mittelwert – gerundet – bei 105 liegt.
In diesen Ländern ist der Grün-Anteil der IQ-Ampel (9 Prozent sehr intelligent; 28 Prozent intelligent) deutlich größer als der Rot-Anteil (14 Prozent unintelligent; 2 Prozent sehr unintelligent).

IQ 100

Die Länder, deren Mittelwert – gerundet – 100 beträgt, sind: Kanada, China, Finnland, Niederlande, Estland, Schweiz, Großbritannien, Nordkorea, Australien, Neuseeland, Österreich, Belgien, Tschechien, Deutschland, Liechtenstein, Schweden, USA, Macau, Dänemark, Frankreich, Ungarn, Island, Italien, Norwegen, Slowakei.
In dieser Gruppe ist die IQ-Ampel per Definition symmetrisch: 50 Prozent sind durchschnittlich, je 20 Prozent sind intelligent bzw. unintelligent und je 5 Prozent sind sehr intelligent bzw. sehr unintelligent.

Die geographische Verteilung der Weltspitze zeigt ein sehr klares Bild:

  • Die absolute Weltspitze findet sich in Nordostasien [A2].
  • Darüber hinaus finden sich an der Weltspitze ausschließlich europäische Länder bzw. Länder, die von Europäern besiedelt und geprägt wurden (Kanada, Australien, Neuseeland, USA).

Komplementär ergibt sich unter anderem:

  • In der Weltspitze findet sich kein einziges Land aus Afrika, kein einziges Land aus Lateinamerika und – mit Ausnahme von Nordostasien – kein asiatisches Land.
  • Insbesondere findet sich in der Weltspitze kein einziges islamisches Land.
  • Mit Ausnahme von Italien findet sich an der Weltspitze in Europa kein einziges Land, das südlich der Alpen liegt [A3].

In einem Satz zusammengefasst gilt für die Weltspitze:

  • Hohe Intelligenz ist – zurzeit noch – ein Privileg von Nordostasiaten, Europa und einigen europäisch geprägten Ländern [A6].

Das entscheidende Wort in der Zusammenfassung ist „zurzeit“. Unsere Geographie der Intelligenz ist selbstverständlich nur eine Momentaufnahme. Es besteht kein Zweifel, dass zahlreiche Länder im Laufe dieses Jahrhunderts bemerkenswerte Zugewinne verzeichnen werden. Leider besteht auch kein Zweifel, dass sich einige Länder durch eine verantwortungslose dysgenische Migrationspolitik und eine interne dysgenische Fortpflanzungsrate (die Unintelligenten pflanzen sich stärker fort als die Intelligenten) erheblich verschlechtern werden. Nach den Prognosen von Rindermann [1] ist zu befürchten, dass das Intelligenzniveau in Europa so stark sinken wird, dass im Jahr 2100 nur noch extrem wenige Länder einen IQ um 100 aufweisen werden.
Die Zukunftsaussichten – für Europa düster, für den Rest der Welt sehr erfreulich – werden wir in einer eigenen Serie ausführlich behandeln.

In der nächsten Folge betrachten wir die Bereiche IQ 95 und IQ 90.

Hier gibt es → Geographie der Intelligenz. Teil 3: Die Zweite Liga. IQ 95, IQ 90.

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Literatur


(1) Rindermann, H. (2018). Cognitive Capitalism. Human Capital and the Wellbeing of Nations. Cambridge: Cambridge University Press.

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Anmerkungen


[A1] Der Appendix zu Rindermanns Buch (1) ist im Internet erhältlich unter
https://tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/entwpsy/team/rindermann/pdfs/RindermannCogCapAppendix.pdf.
Unsere Datengrundlage ist der Index CA totc in Table A.2: Corrected cognitive ability measures including estimates, Seite 18ff. CA totc steht für Cognitive Ability, korrigiert; wir bezeichnen diesen Index als IQ.

[A2] Singapur liegt nicht in Nordost-, sondern in Südostasien. Die große Mehrheit der Bevölkerung stammt jedoch auch China, und es sind die Chinesen, die das sehr hohe Intelligenzniveau Singapurs tragen – die Intelligenz wird nicht durch die geographische Lage bestimmt, sondern durch die Bewohner der Region.

[A3] Italien weist ein extremes Nord-Süd-Gefälle auf. In den nördlichen Provinzen liegt der IQ etwa 10 Punkte höher als in Süditalien; siehe → Geographie der Intelligenz. Nord-Süd-Gefälle in Italien.

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Stichwörter:
Intelligenz, IQ, IQ-Ampel, Normalverteilung, Geographie, Intelligenzforschung, Cognitive Ability, Kognitive Kompetenz, IQ-Skala, Europa, Nordostasien

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 10

PIAAC 2012/2014: Gesamtwert nach Alterskohorten

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

10. PIAAC 2012/2014: Repräsentanten der Weltspitze

Die Teilnehmer an PIAAC 2012/2014 gehören – weltweit betrachtet – zum oberen und obersten Intelligenzbereich. Die in dieser Serie betrachteten Länder Deutschland, Japan, Korea und Singapur liegen weit über dem PIAAC-Mittelwert und zählen zu den Repräsentanten der Weltspitze.

Hier geht es zum Anfang der Serie → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze.

Im → Teil 9 haben wir einige zentrale Ergebnisse von PIAAC 2012/2014 [1] [2] zur kognitiven Kompetenz von Erwachsenen in Deutschland, Japan, Korea und Singapur dargestellt. Diese sollen nun in einem breiteren Kontext diskutiert werden.

Abbildung 10.1 zeigt die bereits aus Teil 9 bekannten Mittelwerte der Alterskohorten in den vier Ländern. Der PIAAC-Gesamtwert ist der Durchschnitt aus den Bereichen Lesekompetenz, Alltagsmathematische Kompetenz und Technologiebasierte Problemlösekompetenz und kann als Indikator der allgemeinen kognitiven Kompetenz – sprich: der Allgemeinen Intelligenz – interpretiert werden.

Abbildung 10.1 ist das Spiegelbild von Abbildung 9.1 im Teil 9. Im Gegensatz zu den bisherigen Darstellungen ist die X-Achse nun in aufsteigender zeitlicher Reihenfolge geordnet. Die PIAAC-Erhebungen in Deutschland, Japan und Korea wurden im Jahr 2011 durchgeführt, in Singapur im Jahr 2013. Die Alterskohorten repräsentieren daher die Geburtsjahrgänge um 1950, 1960, 1970, 1980 und 1990, jeweils plus/minus fünf Jahre. Die Schreibweise in eckigen Klammern soll darauf hinweisen, dass es sich um Kohorten handelt, die jeweils 10 Geburtsjahrgänge umfassen. Es sei nochmals ausdrücklich betont, dass es sich um eine Querschnittsuntersuchung handelt und dass die Kurven daher nicht die zeitliche Entwicklung der Intelligenz von Individuen widerspiegeln.

PIAAC 2012/2014: Intelligenz von Erwachsenen in Deutschland Japan Korea Singapur nach Alterskohorten
Abbildung 10.1: PIAAC 2012/2014: Gesamtwert nach Alterskohorten

In Abbildung 10.1 ist der Punktwert 250 hervorgehoben. 250 ist der Mittelwert der PIACC-Skala, die auf den Daten aller 28 Teilnehmerländer PIAAC-Runde beruht. Diese Länder gehören alle der OECD an und sie repräsentieren den oberen und obersten Bereich der weltweiten nationalen Intelligenzwerte. Lediglich Chile und die Türkei gehören zum gehobenen Mittelfeld. Länder aus der unteren Hälfte des weltweiten Intelligenzbereichs sind überhaupt nicht vertreten. Der PIAAC-Mittelwert 250 repräsentiert somit – weltweit betrachtet – ein außerordentlich hohes Intelligenzniveau. Er steht für das Intelligenzniveau der modernen Industrieländer, die – wie Oesterdiekhoff [3] in hervorragender Weise herausgearbeitet hat – auf einer höheren anthropologischen Entwicklungsstufe stehen als der Rest der Welt.

Mit Ausnahme der Kohorte [1950] in Korea und Singapur liegen sämtliche Werte über 250. Zwölf der zwanzig Werte sind größer oder gleich 275 und liegen damit mindestens eine halbe Standardabweichung über dem PIAAC-Durchschnitt. Dies gilt ohne Ausnahme für die Kohorten [1980] und [1990]. Wir reden hier also – weltweit gesehen – von einem außerordentlich hohen Intelligenzniveau und der Titel dieser Serie „Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze“ ist absolut zutreffend.

In der nächsten Folge werden wir unsere Ergebnisse vor dem Hintergrund der historischen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Nachkriegszeit betrachten und auch die Ergebnisse der 15-Jährigen in PISA 2015 einbeziehen, die in den ersten fünf Folgen dargestellt wurden.

Fortsetzung folgt.

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Literatur

[1] Rammstedt, B. (2013). Grundlegende Kompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich. Ergebnisse von PIAAC 2012. Münster: Waxmann.

[2] NCES National Center for Educational Statistics: International Data Explorer. PIAAC Data Explorer.
https://nces.ed.gov/surveys/piaac/ideuspiaac/

[3] Oesterdiekhoff, Georg W. (2013). Die Entwicklung der Menschheit von der Kindheitsphase zur Erwachsenenreife. Wiesbaden: Springer VS.
Kleine Anmerkung: Dies ist eines der besten Bücher, die ich kenne. Kein anderes mir bekanntes Werk hat die überragende Bedeutung der Intelligenz für die Menschheitsentwicklung so klar und umfassend dargestellt. Dieses Buch müsste Pflichtlektüre für jeden Sozialwissenschaftler, jeden Lehrer und jeden Politiker sein.

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Stichwörter:
Bildung, Asien, Ostasien, Ostasiaten, Japan, Singapur, Korea, Deutschland, Erwachsene, PIAAC, Intelligenz, Alter, Psychologie

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 9

PIAAC 2012/2014: Gesamtwert nach Alterskohorten

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

9. PIAAC 2012/2014: Intelligenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

PIAAC 2012/2014 zeigt, dass in Deutschland, Japan, Korea und Singapur die Jüngeren in allen Bereichen höhere kognitive Kompetenzen aufweisen als die Älteren. Relativ zu Korea und Singapur steht Deutschland von der ältesten zur jüngsten Altersgruppe kontinuierlich schlechter da. Bei der ältesten Kohorte liegt Deutschland (sehr) weit vor Korea und Singapur, bei der jüngsten liegt es deutlich dahinter.

Hier geht es zum Anfang der Serie → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze.

Auf der Grundlage von PIAAC 2012/2014 [1] [2] haben wir im → Teil 6 die Lesekompetenz, im → Teil 7 die Alltagsmathematische Kompetenz und im → Teil 8 die Technologiebasierte Problemlösekompetenz von Erwachsenen in Deutschland, Japan, Korea und Singapur betrachtet. Nun betrachten wir die drei Bereiche gemeinsam.

Zunächst sei ausdrücklich betont: PIACC ist eine Querschnittsuntersuchung. Sie bietet eine Momentaufnahme über die Kompetenzen von Erwachsenen, die eine Altersspanne vom 50 Jahren umfassen. Die Kurven in den Abbildungen dürfen nicht als die Entwicklung von Individuen über die Zeit interpretiert werden.

Die Zusammenfassung ist sehr einfach, da die drei Bereiche nahezu identische Muster aufweisen. Dies ist auch nicht anders zu erwarten, da Lesekompetenz, Alltagsmathematische Kompetenz und Technologiebasierte Problemlösekompetenz eines gemeinsam haben, nämlich die Intelligenz. Jeder Bereich erfasst zwar einen spezifischen Aspekt, aber auf der Aggreationsebene von Alterskohorten innerhalb von Ländern überwiegt der Anteil der Allgemeinen Intelligenz. Länder und Kohorten, die in einem kognitiven Bereich gut sind, sind es in der Regel auch in anderen kognitiven Bereichen. Es ist daher sinnvoll, die drei Kompetenzbereiche zu einem Gesamtwert zusammenzufassen.

Abbildung 9.1 zeigt den PIAAC-Gesamtwert aufgeschlüsselt nach Ländern und Alterskohorten.

PIAAC 2012/2014: Intelligenz von Erwachsenen in Deutschland Japan Korea Singapur nach Alterskohorten
Abbildung 9.1: PIAAC 2012/2014: Intelligenz von Erwachsenen nach Alterskohorten und Ländern.

Der Vergleich der Altersgruppen innerhalb der Länder gibt ein klares Resultat:

  • In jedem Land schneiden Jüngere besser ab als Ältere.

Unter den vierzig möglichen Vergleichen gibt es nur drei Ausnahmen: In Japan ist die jüngste Kohorte (deutlich) schlechter als die zweit- und die drittjüngste. In Deutschland ist die jüngste Kohorte ein wenig schlechter als die zweitjüngste. Die jüngste Kohorte umfasst die 16-bis-24-Jährigen. Ein Großteil dieser Altersgruppe befand sich zur Testzeit noch in der Ausbildung und es ist davon auszugehen, dass sie in den Folgejahren Zugewinne verbuchen können. Bei den Mindestens-25-Jährigen gilt die Aussage „In jedem Land schneiden Jüngere besser ab als Ältere“ ausnahmslos für alle Kohortenvergleiche.

Der Vergleich zwischen den Ländern ergibt Folgendes:

  • Japan belegt in allen Kohorten Platz 1.

In der jüngsten Gruppe ist der Vorsprung gegenüber Singapur und Korea jedoch fast vollständig zusammengeschmolzen.

  • Von den Älteren zu den Jüngeren verschlechtert sich Deutschland kontinuierlich gegenüber Singapur und Korea.

Bei den Ältesten liegt Deutschland weit vor Korea und sehr weit vor Singapur. Mit jeder jüngeren Kohorte verzeichnen Korea und Singapur einen größeren Zugewinn als Deutschland. Bei 25-bis-34-Jährigen wird Deutschland von Singapur und Korea knapp überholt und bei den Jüngsten ist es auf dem letzten Platz deutlich abgeschlagen.

  • Das sicherlich bemerkenswerteste Ergebnis ist die exorbitante Steigerung über die Alterskohorten in Korea und ganz besonders in Singapur.

Der Zugewinn von der ältesten zur jüngsten Kohorte beträgt in Korea 0,98 Standardabweichungen auf der PIAAC-Skala, in Singapur sind es sogar 1,36 [A1]. Deutschland und Japan haben ebenfalls stark hinzugewonnen, aber die Steigerung ist mit 0,52 und 0,50 deutlich geringer.

In den abschließenden Folgen werden wir die Ergebnisse in einem breiteren Kontext diskutieren.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. 10. PIAAC 2012/2014: Repräsentanten der Weltspitze

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Literatur

[1] Rammstedt, B. (2013). Grundlegende Kompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich. Ergebnisse von PIAAC 2012. Münster: Waxmann.

[2] NCES National Center for Educational Statistics: International Data Explorer. PIAAC Data Explorer.
https://nces.ed.gov/surveys/piaac/ideuspiaac/

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Anmerkungen

[A1] Die Angaben in Standardabweichungseinheiten beziehen sich auf die PIAAC-Skala, deren Standardabweichung auf 50 normiert ist. Die Normierung basiert auf allen Teilnehmerländern der ersten PIAAC-Runde. Da die Standardabweichungen in den einzelnen Ländern anders ausfallen (in der Regel deutlich niedriger), sind die Angaben nicht mit dem Effektstärkemaß d zu verwechseln. Die Effektstärke ist deutlich größer.

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Stichwörter:
Bildung, Asien, Ostasien, Ostasiaten, Japan, Singapur, Korea, Deutschland, Erwachsene, PIAAC, Intelligenz, Alter, Psychologie

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 8

PIAAC 2012/2014: Technologiebasierte Problemlösekompetenz nach Alterskohorten

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

8. PIAAC 2012/2014: Technologiebasierte Problemlösekompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

PIAAC 2012/2014 zeigt, dass in Deutschland, Japan, Korea und Singapur die Jüngeren eine höhere Technologiebasierte Problemlösekompetenz aufweisen als die Älteren. Relativ zu Korea und Singapur steht Deutschland von der ältesten zur jüngsten Altersgruppe kontinuierlich schlechter da. Bei der ältesten Kohorte liegt Deutschland vor Korea und Singapur, bei der jüngsten liegt es dahinter.

Hier geht es zum Anfang der Serie → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze.

Auf der Grundlage von PIAAC 2012/2014 [1] [2] haben wir im → Teil 6 die Lesekompetenz und im → Teil 7 die Alltagsmathematische Kompetenz von Erwachsenen in Deutschland, Japan, Korea und Singapur betrachtet. Nun betrachten wir die Technologiebasierte Problemlösekompetenz.

Technologiebasierte Problemlösekompetenz bezieht sich nicht auf Technikprobleme oder Kenntnisse der Hardware und auch nicht auf die Programmierung von Software. Sie „bezeichnet die Kompetenz, digitale Technologien, Kommunikationshilfen und Netzwerke erfolgreich für die Suche, Vermittlung und Interpretation von Informationen zu nutzen … Im Fokus … steht, wie Personen sich Informationen in einer computergestützten Umgebung erfolgreich beschaffen und wie sie diese verwenden“ (Rammstedt, 2013; [1]).

Abbildung 8.1 zeigt die Mittelwerte aufgeschlüsselt nach den Altersgruppen 16-24, 25-34, 35-44, 45-54 und 55-65.

PIAAC 2012/2014: Technologiebasierte Problemlösekompetenz nach Alterskohorten Deutschland Japan Korea Singapur
Abbildung 8.1: PIAAC 2012/2014: Technologiebasierte Problemlösekompetenz nach Alterskohorten

Die vier Länder zeigen ein sehr ähnliches Muster über die Alterskohorten. In der Regel schneidet die jeweils jüngere besser ab als die ältere. In Korea und Singapur gilt dies generell und mit Ausnahme der beiden jüngsten Gruppen in Singapur und der beiden ältesten in Korea sind alle Unterschiede statistisch signifikant. In Deutschland schneidet die jüngste Gruppe minimal, aber nicht signifikant schlechter ab als die zweitjüngste. In Japan schneidet die jüngste Gruppe schlechter ab als die 25-34- und die 35-bis-44-Jährigen, aber nur der Unterschied zu den 25-bis-34-Jährigen ist signifikant. In Korea und Singapur ist der Trend von den Älteren zu den Jüngeren durchweg positiv, in Deutschland zeigt sich bei der jüngsten Kohorte ein minimaler Rückgang und in Japan zeigt sich bei der jüngsten Kohorte ein starker Einbruch.

Mit Ausnahme der jüngsten Kohorte liegt Japan stets auf Platz 1. Deutschland liegt bei den beiden ältesten Kohorten auf Platz 2. Bei den 35-bis-44-Jährigen teilt es sich den Platz mit Singapur und in der jüngsten Gruppe bildet es das Schlusslicht.

Von den Ältesten zu den Jüngsten kehrt sich die Position Deutschlands gegenüber Korea und Singapur um. Deutschland hat bei den Ältesten einen 4-Punkte-Vorsprung und bei den Jüngsten einen 9-Punkte-Rückstand gegenüber Korea. Der Vergleich mit Singapur ergibt einen 12-Punkte-Vorsprung bei den Ältesten und einen 10-Punkte-Rückstand bei den Jüngsten.

Alle Länder zeigen erhebliche Verbesserungen von den Älteren zu den Jüngeren. Der Unterschied zwischen der ältesten und der jüngsten Kohorte beträgt in Japan 0,56, in Deutschland 0,70, in Korea 0,96 und in Singapur 1,14 Standardabweichungseinheiten auf der PIAAC-Skala [A1]. Da der Zugewinn in Korea und Singapur höher ist als in Deutschland, ist Deutschland vom zweiten Platz bei den Ältesten auf den letzten Platz bei den Jüngsten abgesunken.

In der nächsten Folge betrachten wir die Bereiche Lesekompetenz, Mathematische Alltagskompetenz und Technologiebasierte Problemlösekompetenz gmeinsam.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. 9. PIAAC 2012/2014: Intelligenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

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Literatur

[1] Rammstedt, B. (2013). Grundlegende Kompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich. Ergebnisse von PIAAC 2012. Münster: Waxmann.

[2] NCES National Center for Educational Statistics: International Data Explorer. PIAAC Data Explorer.
https://nces.ed.gov/surveys/piaac/ideuspiaac/

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Anmerkungen

[A1] Die Angaben in Standardabweichungseinheiten beziehen sich auf die PIAAC-Skala, deren Standardabweichung auf 50 normiert ist. Die Normierung basiert auf allen Teilnehmerländern der ersten PIAAC-Runde. Da die Standardabweichungen in den einzelnen Ländern anders ausfallen (in der Regel deutlich niedriger), sind die Angaben nicht mit dem Effektstärkemaß d zu verwechseln. Die Effektstärke ist deutlich größer.

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Stichwörter:
Bildung, Asien, Ostasien, Ostasiaten, Japan, Singapur, Korea, Deutschland, Erwachsene, PIAAC, Technologiebasierte Problemlösekompetenz, Intelligenz, Alter, Psychologie

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 7

PIAAC 2012/2014: Mathematik nach Alterskohorten

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

7. PIAAC 2012/2014: Alltagsmathematische Kompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

PIAAC 2012/2014 zeigt, dass in Deutschland, Japan, Korea und Singapur die Jüngeren eine höhere Alltagsmathematische Kompetenz aufweisen als die Älteren. Relativ zu Korea und Singapur steht Deutschland von der ältesten zur jüngsten Altersgruppe kontinuierlich schlechter da. Bei den älteren Kohorten liegt Deutschland vor Korea und Singapur, bei der jüngsten liegt es dahinter.

Hier geht es zum Anfang der Serie → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze.

Auf der Grundlage von PIAAC 2012/2014 [1] [2] haben wir im → Teil 6 die Lesekompetenz von Erwachsenen in Deutschland, Japan, Korea und Singapur betrachtet. Nun betrachten wir die Alltagsmathematische Kompetenz.

Abbildung 7.1 zeigt die Mittelwerte aufgeschlüsselt nach den Altersgruppen 16-24, 25-34, 35-44, 45-54 und 55-65.

PIAAC 2012/2014: Mathematik nach Alterskohorten Deutschland, Japan, Korea, Singapur
Abbildung 7.1: PIAAC 2012/2014: Mathematik nach Alterskohorten

Die vier Länder zeigen ein sehr ähnliches Muster über die Alterskohorten. In der Regel schneidet die jeweils jüngere besser ab als die ältere. In Korea und Singapur gilt dies generell und mit Ausnahme der beiden jüngsten Gruppen sind alle Unterschiede statistisch signifikant. In Deutschland schneidet die jüngste Gruppe schlechter ab als die zweit- und die drittjüngste, aber nur der Unterschied zu den 25-bis-34-Jährigen ist signifikant. In Japan ist die jüngste Gruppe signifikant schlechter als die drei Kohorten von 25 bis 54. Die 25-bis-34-Jährigen und die 35-bis-44-Jährigen sind gleichauf. Ansonsten schneiden die Jüngeren besser ab als die Älteren. Insgesamt heißt dies: Von den Ältesten zu den Jüngsten zeigen sich – zum Teil enorme – Verbesserungen, aber in Japan und Deutschland schneidet die jüngste Kohorte deutlich schlechter ab als die zweitjüngste, in Korea sind diese beiden Gruppen gleichauf und in Singapur ist der Unterschied gering.

Mit Ausnahme der jüngsten Kohorte liegt Japan stets auf Platz 1. Deutschland liegt bei den drei älteren Kohorten auf Platz 2. Bei den 25-bis-34-Jährigen wird es von Singapur auf den dritten Platz verwiesen und in der jüngsten Gruppe bildet es das Schlusslicht.

Von der ältesten zur jüngsten Kohorte hat sich die Position Deutschlands gegenüber Korea und Singapur umgekehrt. Gegenüber Korea hat Deutschland bei den Ältesten einen 24-Punkte-Vorsprung und bei den Jüngsten einen 6-Punkte-Rückstand. Der Vergleich mit Singapur zeigt bei den Ältesten einen 44-Punkte-Vorsprung und bei den Jüngsten einen 12-Punkte-Rückstand.

Alle Länder zeigen von den älteren zu den jüngeren Kohorten erhebliche Verbesserungen. Der Unterschied zwischen der ältesten und der jüngsten beträgt in Japan 0,20, in Deutschland 0,38, in Korea 0,98 und in Singapur 1,50 Standardabweichungseinheiten auf der PIAAC-Skala [A1]. Da der Zugewinn in Korea und Singapur viel höher ist als in Deutschland, ist Deutschland vom zweiten Platz bei den Ältesten auf den letzten Platz bei den Jüngsten abgesunken.

In der nächsten Folge betrachten wir die Technologiebasierte Problemlösekompetenz.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. Teil 8. PIAAC 2012/2014: Technologiebasierte Problemlösekompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

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Literatur

[1] Rammstedt, B. (2013). Grundlegende Kompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich. Ergebnisse von PIAAC 2012. Münster: Waxmann.

[2] NCES National Center for Educational Statistics: International Data Explorer. PIAAC Data Explorer.
https://nces.ed.gov/surveys/piaac/ideuspiaac/

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Anmerkungen

[A1] Die Angaben in Standardabweichungseinheiten beziehen sich auf die PIAAC-Skala, deren Standardabweichung auf 50 normiert ist. Die Normierung basiert auf allen Teilnehmerländern der ersten PIAAC-Runde. Da die Standardabweichungen in den einzelnen Ländern anders ausfallen (in der Regel deutlich niedriger), sind die Angaben nicht mit dem Effektstärkemaß d zu verwechseln. Die Effektstärke ist deutlich größer.

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Stichwörter:
Bildung, Asien, Ostasien, Ostasiaten, Japan, Singapur, Korea, Deutschland, Erwachsene, PIAAC, Mathematik, Intelligenz, Alter

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 6

PIAAC 2012/2014: Lesekompetenz nach Alterskohorten

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

6. PIAAC 2012/2014: Lesekompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

PIAAC 2012/2014 zeigt, dass die Lesekompetenz in Deutschland, Japan, Korea und Singapur von Alterskohorte zu Alterskohorte steigt. Japan belegt in allen Altersgruppen Platz 1. Gegenüber Korea und Singapur steht Deutschland von der ältesten zur jüngsten Altersgruppe kontinuierlich schlechter das. Bei den ältesten Kohorten liegt Deutschland vor Korea und Singapur, bei der jüngsten liegt es dahinter.

Hier geht es zum Anfang der Serie → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze.

Bislang haben wir Deutschland und die ostasiatischen Länder auf der Grundlage von PISA betrachtet und ein Bild über die kognitiven Kompetenzen von 15-Jährigen erhalten. In diesem Beitrag betrachten wir die Intelligenz von Erwachsenen auf der Grundlage von PIAAC 2012/2014 [1] [2].

PIAAC ist PISA für Erwachsene. An PIAAC 2012/2014 nahmen unter anderem Deutschland, Japan, Korea und Singapur teil. In jedem Land wurden mindestens 5.000 Männer und Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren getestet. Die Tests bezogen sich auf die Bereiche Lesekompetenz, Alltagsmathematische Kompetenz und Technologiebasierte Problemlösekompetenz. Die Leistungen wurden so normiert, dass der Mittelwert über die teilnehmenden OECD-Staaten 250 und die Standardabweichung 50 beträgt.

Abbildung 6.1 zeigt die Mittelwerte im Bereich Lesekompetenz aufgeschlüsselt nach den Altersgruppen 16-24, 25-34, 35-44, 45-54 und 55-65.

PIAAC 2012/2014: Lesekompetenz nach Alterskohorten. Deutschland, Japan, Korea, Singapur
Abbildung 6.1: PIAAC 2012/2014: Lesekompetenz nach Alterskohorten

Abbildung 6.1 zeigt für die vier Länder ein sehr ähnliches Muster über die Alterskohorten. Mit drei Ausnahmen schneidet die jeweils jüngere besser ab als die ältere. In Japan ist die jüngste Gruppe signifikant schlechter als die zweit- und die drittjüngste. In Deutschland ist die jüngste Gruppe signifikant schlechter als die zweitjüngste.

In jeder Alterskohorte liegt Japan auf Platz 1. Deutschland liegt bei den beiden ältesten Kohorten auf Platz 2. Bei den 35-bis-44-Jährigen wird es von Korea auf den dritten Platz verdrängt und bei bei den 25-bis-34-Jährigen wird es auch von Singapur überholt, so dass Deutschland bei den beiden jüngsten Gruppen den letzten Platz belegt.

Der Rückstand Deutschlands gegenüber Japan ist in allen Kohorten signifikant. Der Vergleich mit Korea fällt in den beiden ältesten Gruppen signifikant zugunsten Deutschlands aus; in den beiden jüngsten ist es umgekehrt. Gegenüber Singapur hat Deutschland in den drei ältesten Kohorten einen signifikanten Vorsprung; in der jüngsten Kohorte ist Singapur signifikant besser als Deutschland.

Von der ältesten zur jüngsten Kohorte hat sich die Position Deutschlands gegenüber Korea und Singapur umgekehrt. Bei den Ältesten hat Deutschland einen 10-Punkte-Vorsprung vor Korea und bei den Jüngsten einen 14-Punkte-Rückstand. Der Vergleich mit Singapur zeigt einen 27-Punkte-Vorsprung bei den Ältesten und einen 8-Punkte-Rückstand bei den Jüngsten.

In allen Ländern zeigen sich enorme Verbesserungen zugunsten der jüngeren Kohorten. Der Unterschied zwischen der ältesten und der jüngsten beträgt in Deutschland 0,50, in Japan 0,52 in Korea 0,98 und in Singapur 1,40 Standardabweichungseinheiten auf der PIAAC-Skala [A1]. Da der Zugewinn in Korea doppelt und in Singapur fast dreimal so groß ist wie in Deutschland, ist Deutschland vom zweiten Platz bei den Ältesten auf den letzten Platz bei den Jüngsten abgesunken.

In der nächsten Folge betrachten wir die Alltagsmathematische Kompetenz und in der übernächsten die Technologiebasierte Problemlösekompetenz.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. 7. PIAAC 2012/2014: Alltagsmathematische Kompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

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Literatur

[1] Rammstedt, B. (2013). Grundlegende Kompetenzen Erwachsener im internationalen Vergleich. Ergebnisse von PIAAC 2012. Münster: Waxmann.

[2] NCES National Center for Educational Statistics: International Data Explorer. PIAAC Data Explorer.
https://nces.ed.gov/surveys/piaac/ideuspiaac/

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Anmerkungen

[A1] Die Angaben in Standardabweichungseinheiten beziehen sich auf die PIAAC-Skala, deren Standardabweichung auf 50 normiert ist. Die Normierung basiert auf allen Teilnehmerländern der ersten PIAAC-Runde. Da die Standardabweichungen in den einzelnen Ländern anders ausfallen (in der Regel deutlich niedriger), sind die Angaben nicht mit dem Effektstärkemaß d zu verwechseln. Die Effektstärke ist deutlich größer.

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Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 5

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland/Singapur

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

5. Mathematische Kompetenz in Deutschland und Ostasien

Die psychologische Intelligenzforschung und internationale Bildungsstudien zeigen, dass Ostasiaten in Mathematik deutlich höhere Leistungen erzielen als Deutsche. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der Bevölkerungszahl ergibt sich für Deutschland ein düsteres Bild.

Hier geht es zum Anfang der Serie → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze.

In Übereinstimmung mit der psychologischen Intelligenzforschung zeigt PISA [1], dass Deutschland in Mathematik erheblich schlechter abschneidet als die ostasiatischen Länder. Da Mathematik die zentrale Schlüsselkompetenz für informationsbasierte Zukunftstechnologien darstellt, verdient dieser Bereich eine nähere Betrachtung.

Der größte Rückstand ergab sich gegenüber Singapur (siehe Tabelle 1.1 in → Teil 1). Die Differenz von 58 Punkten entspricht einer Effektstärke von d=-0,63. Abbildung 5.1 verdeutlicht den Unterschied anhand zweier Normalverteilungen [A1].

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland/Singapur
Abbildung 5.1: PISA 2015 – Mathematik – Deutschland/Singapur

Abbildung 5.1 zeigt eindrucksvoll, dass der Anteil der Schüler im oberen Leistungsbereich in Singapur viel größer ist als in Deutschland. Je höher das Niveau, desto stärker wird das Übergewicht zugunsten Singapurs.

Trotz der enormen Unterschiede ist Singapur kein bedeutsamer Konkurrent für Deutschland. Bei einem Ländervergleich kommt es nämlich nicht alleine auf das Leistungsniveau an – eine entscheidende Rolle spielt auch die Bevölkerungsgröße. In Abbildung 5.2 sind die PISA-Werte auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet [A2].

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland/Singapur; Population
Abbildung 5.2: PISA 2015 – Mathematik – Deutschland/Singapur; Population

Abbildung 5.2 verdeutlicht das Zusammenspiel von Leistungsniveau und Bevölkerungsgröße. Mit lediglich 5,6 Millionen Einwohnern stellt Singapur über die gesamte Bandbreite eine viel kleinere Personenzahl als Deutschland (lediglich im extremsten Spitzenbereich kann sich das Verhältnis angleichen). Betrachtet man nur die absoluten Zahlen, dann ist Singapur kein bedeutender Konkurrent.

Völlig anders sieht es aus, wenn man Japan oder gar China betrachtet. Abbildung 5.3 zeigt die Normalverteilungen für Deutschland und Japan ohne Berücksichtigung der Bevölkerungsgröße.

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland/Japan
Abbildung 5.3: PISA 2015 – Mathematik – Deutschland/Japan

Die Effektstärke Deutschland/Japan ist mit d=-0,30 knapp halb so groß wie beim Vergleich Deutschland/Singapur. Dementsprechend zeigen die Verteilungen von Deutschland und Japan eine viel stärkere Überlappung. Dass es dennoch gewaltige Unterschiede gibt, zeigt Abbildung 5.4, in der auch die Bevölkerungszahlen berücksichtigt sind.

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland/Japan; Population
Abbildung 5.4: PISA 2015 – Mathematik – Deutschland/Japan; Population

Im oberen und mittleren Bereich hat Japan ein viel größeres Potenzial als Deutschland. Im unteren Bereich finden sich hingegen trotz der kleineren Bevölkerungszahl mehr Deutsche als Japaner.

Noch extremer fällt der Vergleich mit China aus, der in Abbildung 5.5 unter Berücksichtigung der Bevölkerungsgröße dargestellt ist.

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland/China; Population
Abbildung 5.5: PISA 2015 – Mathematik – Deutschland/China; Population

Über das gesamte Leistungsspektrum hinweg stellt China ein sehr viel größeres Kontingent als Deutschland. Im oberen Bereich ist das deutsche Potenzial verschwindend klein; und im Spitzenbereich ist Chinas Überlegenheit so erdrückend, das Deutschland überhaupt nicht mehr sichtbar ist.

Sollte es China gelingen, sein gigantisches Potenzial an mathematischen Hoch- und Spitzenbegabungen auch nur annähernd so effektiv zu aktivieren wie Deutschland, dann wird Deutschland in einer hochtechnisierten informationsbasierten Zukunft völlig chancenlos zurückbleiben.

Die PISA-Studien beziehen sich auf die kognitiven Kompetenzen von 15-Jährigen. In den nächsten Beiträgen werden wir auf der Grundlage von PIAAC 2012/2014 die Kompetenzen von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien betrachten.

Hier gibt es die Fortsetzung → Teil 6. PIAAC 2012/2014: Lesekompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien

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Literatur


[1] OECD (2016) PISA 2015 Ergebnisse. Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung. Band I. W. Bertelsmann Verlag, Germany. DOI 10.3278/6004573w

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Anmerkungen

[A1] Den Normalverteilungen in diesem Beitrag liegen die Parameter aus Tabelle 1.1 in → Teil 1 zugrunde.

[A2] Für Deutschland wurde eine Bevölkerung von 82,5 Millionen eingesetzt, für Singapur 5,6 Millionen, für Japan 126 Millionen und für China 1.379 Millionen.
Die Hochrechnungen beruhen auf PISA, also auf den Leistungen von 15-Jährigen. Tatsächlich sieht es jedoch in der älteren Bevölkerung zum Teil deutlich anders aus, siehe → Teil 6: Lesekompetenz von Erwachsenen in Deutschland und Ostasien und Teil 7.

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Intelligenz und Bildung – Die Weltspitze – Teil 4

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland - Singapur

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

4. Deutschland und Ostasien im PISA-Vergleich – Zwischenbilanz

Die psychologische Intelligenzforschung zeigt, dass Ostasiaten die höchsten Intelligenzwerte aufweisen und dass der Vorsprung vor allem im nonverbalen Bereich liegt. Diese Befunde werden durch die PISA-Studien in vollem Umfang bestätigt.

Unser Ausgangangpunkt im → Teil 1 war die psychologische Intelligenzforschung. Dort ist seit Jahrzehnten bekannt, dass Ostasiaten die höchsten Intelligenzwerte zeigen und dass der Vorteil der Ostasiaten vor allem im nonverbalen Bereich liegt [1, 2].

Da Intelligenz die wichtigste Determinante der Bildung ist, ist zu erwarten, dass Länder mit den intelligentesten Bürgern auch ein sehr hohes Bildungsniveau aufweisen. Genau das wird seit Jahren von allen internationalen Bildungsstudien bestätigt: Regelmäßig stehen die ostasiatischen Länder an der Spitze.

Auf der Grundlage der jüngsten PISA-Studie [3] haben wir Deutschland, das ebenfalls zu den führenden Ländern zählt, mit den ostasiatischen Teilnehmern verglichen.

Wie erwartet zeigt sich der Vorsprung der Ostasiaten vor allem in Mathematik und – nicht ganz so dominant – den Naturwissenschaften. In der Lesekompetenz liegen nur Singapur und Hongkong klar vor Deutschland; China, Taiwan und Vietnam sind signifikant schlechter.

Nebenbei wurde auch gezeigt, dass Vietnam nicht zu den Spitzenländern gehört. Auch das deckt sich mit den Befunden der psychologischen Intelligenzforschung. Außerordentlich hohe Intelligenzwerte zeigen nämlich nicht alle ostasiatischen Länder, sondern nur die nordostasiatischen sowie Singapur, dessen Einwohner zum überwiegenden Teil aus China stammen.

Im → Teil 2 haben wir die Repräsentativität der PISA-Stichproben für die jeweilige Gesamtpopulation der 15-Jährigen berücksichtigt. Nach einer Erfassungsgradkorrektur kann sich Deutschland gegenüber China und Vietnam verbessern, aber das Grundmuster bleibt erhalten. Gegenüber den anderen Ländern ergeben sich keine Veränderungen. Die Befunde aus →
Teil 1 sind also stabil.

Im → Teil 3 haben wir die Auswirkungen der Migration untersucht. Aus dieser Perspektive ergeben sich einige bedeutsame Verschiebungen.

In Deutschland haben die Einheimischen ein viel höheres Bildungsniveau als die Migranten, zudem ist die Migrantenquote sehr hoch. Folglich ist die Teilmenge der einheimischen deutschen Schüler wesentlich besser als die Gesamtpopulation.

In China, Japan, Korea, Taiwan und Vietnam spielt Migration keine Rolle, da die Migrantenquote zwischen 0,1 und 0,5 Prozent liegt. Gegenüber diesen Ländern fällt die höhere Leistung der deutschen Einheimischen stark ins Gewicht.

Die einheimischen Deutschen verbessern sich auch gegenüber Hongkong, wo die Migranten nur wenig schlechter abschneiden als die Migranten.

In Macao sind die Einheimischen schlechter als die Migranten. Im Einheimischen-Vergleich schneidet Deutschland in der Lesekompetenz viel und in den Naturwissenschaften etwas besser ab. Nur in Mathematik hat Macao einen signifikanten Vorsprung.

Das bemerkenswerteste Ergebnis bietet Singapur. Die einheimischen Singapurer erzielen in allen Bereichen die höchsten Werte, dennoch sind die Migranten deutlich besser als die Einheimischen!

Hierauf kommen wir in der abschließenden Folge zurück.

Hier sei noch ein anderer Punkt hervorgehoben:

Beschränkt man die Analyse auf die Einheimischen, dann verbessert sich Deutschland gegenüber den meisten Ländern. Gleichwohl hat Ostasien in Mathematik die Nase vorn. In den Naturwissenschaften ist das Verhältnis ausgewogener mit einem leichten Vorteil für Ostasien. In der Lesekompetenz erzielen die Deutschen bessere Leistungen – mit Ausnahme von Hongkong und Singapur, die auf demselben Niveau liegen.

Auch hier bestätigt sich das Grundmuster, das aus der psychologischen Intelligenzforschung seit Langem bekannt ist. Der Vorteil der Ostasiaten liegt vor allem im nonverbalen Bereich.

In der nächsten Folge konzentrieren wir uns auf den Bereich Mathematik und erweitern die Perspektive, indem wir neben den Niveauunterschieden auch die Bevölkerungsgrößen berücksichtigen.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. Teil 5: Mathematische Kompetenz in Deutschland und Ostasien

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Literatur


[1] Lynn, R. (2015). Race Differences in Intelligence: An Evolutionary Analysis. Arlington, VA: Washington Summit Publishers.

[2] Lynn, R. und Vanhanen, T. (2012). Intelligence. A Unifying Construct for the Social Sciences. London: Ulster Institute for Social Research.

[3] OECD (2016) PISA 2015 Ergebnisse. Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung. Band I. W. Bertelsmann Verlag, Germany. DOI 10.3278/6004573w

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Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 3

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland - Singapur

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

3. Deutschland und Ostasien – Eugenische und dysgenische Migrationspolitik

Die psychologische Intelligenzforschung zeigt, dass Ostasiaten die höchsten Intelligenzwerte aufweisen und dass der Vorsprung vor allem im nonverbalen Bereich liegt. Berücksichtigt man nur die Einheimischen, dann verbessert sich Deutschland gegenüber den meisten ostasiatischen Ländern, aber das Grundmuster bleibt erhalten. Während Deutschland eine massiv dysgenische Migrationspolitik betreibt, betreibt der absolute Spitzenreiter Singapur eine eugenische Migrationspolitik.

Im → Teil 1 haben wir auf der Grundlage der jüngsten PISA-Studie [1] Deutschland mit den ostasiatischen Ländern verglichen. Im → Teil 2 haben wir gesehen, dass sich bei Berücksichtigung des unvollständigen Erfassungsgrades keine wesentlichen Änderungen ergeben.

Nun untersuchen wir den Effekt der Migration.

Dabei müssen wir uns leider damit abfinden, dass die OECD, die die PISA-Studien durchführt, – sicherlich aus rein ideologischen Gründen – eine völlig absurde Definition von Migrationsstatus zugrundelegt.

  • Schüler ohne Migrationshintergrund sind Schüler, deren Mutter und/oder Vater in dem Land … geboren sind, in dem … sie am PISA-Test teilnahmen [1; S.263]

Gemäß dieser absurden Definition sind zum Beispiel die Kinder des in Deutschland geborenen Mohamed, der seine Braut Ayshe aus Anatolien nachkommen ließ, Deutsche ohne Migrationshintergrund.

Nach der absurden OECD-Definition zählen lediglich 16,1 Prozent der deutschen Stichprobe als Migranten. In nationalen Bildungsberichten wird eine andere, immer noch unzulängliche, Definition zugrundegelegt [A1]. Der nationale Bericht zu PISA 2015 spricht von 25,6 Proent Migranten [2; S.326]; in der Studie des IQB, die mit derselben Alterskohorte durchgeführt wurde, sind es 29 Prozent [3; S.437]. Es ist jedoch sicher, dass beide nationalen Berichte die tatsächliche Migrantenquote in Deutschland erheblich unterschätzen. Da für die ostasiatischen Länder keine Zahlen auf der Grundlage der nationalen Definition zur Verfügung stehen, müssen wir mit der absurden PISA-Definition vorliebnehmen.

Tabelle 3.1 zeigt den prozentualen Anteil der Migranten nach der PISA-Definition (% Mig) und die Mittelwerte der Einheimischen (Einh) und der Migranten (Mig) in der Lesekompetenz, den Naturwissenschaften und Mathematik. Die Werte der Einheimischen sind farblich unterlegt.

Tabelle 3.1: PISA 2015. Migrantenquot (% Mig) und Mittelwerte der Einheimischen (Einh) und der Migranten (Mig) in der Lesekompetenz, den Naturwissenschaften und Mathematik.
Lesekomp. Naturwiss. Mathematik
% Mig Einh Mig Einh Mig Einh Mig
Deutschland 16,9 526 468 527 455 519 465
China B-S-J-G 0,3 497 355 521 376 534 394
Hongkong 35,1 531 522 529 516 553 540
Japan 0,5 517 436 539 447 533 455
Korea 0,1 518 516 524
Macao 62,2 498 516 519 535 536 550
Singapur 20,9 531 555 550 579 559 589
Taiwan 0,3 498 533 543
Vietnam 0,1 488 525 495

Für Vietnam, Korea, Taiwan, China und Japan spielt die Migration keine Rolle; die Migrantenquote liegt bei 0,1, 0,1, 0,3, 0,3 und 0,5 Prozent.

In Singapur liegt die Migrantenquote etwas, in Hongkong und Macao sogar weit über der deutschen (20,9, 31,5 und 62,2! Prozent).

Innerhalb der Länder ergibt sich folgendes Bild:

In Deutschland sind die Einheimischen sehr viel besser als die Migranten; der Unterschied beträgt 58, 72 und 54 Punkte.

In Japan und China ist der Vorsprung der Einheimischen vor den Migranten sogar noch wesentlich größer als in Deutschland; aber da die Migrantenquote nahe bei null liegt, ist Migration dort kein Thema.

In Hongkong schneiden die Migranten nur wenig schlechter ab als die Einheimischen. Daher sind trotz hoher Migrantenquoten die Auswirkungen minimal.

In Macao, das mit 62,2 Prozent die mit Abstand höchste Migrantenquote aufweist, zeigen die Migranten bessere Leistungen als die Einheimischen. Die Differenz beträgt 18, 16 und 14 Punkte. Hier sind Migranten eine echte Bereicherung.

In Singapur erzielen die Einheimischen in allen Bereichen die Höchstwerte (nur bei der Lesekompetenz kann Hongkong gleichziehen). Obgleich die einheimischen Singapurer bereits unangefochten an der Weltspitze stehen, sind die Migranten sogar noch erheblich besser. Sie übertreffen die Einheimischen um 24, 29 und 30 Punkte!

Diese Ergebnisse machen unmissverständlich klar:

  • Während Deutschland eine massiv dysgenische Migrationspolitik betreibt, betreiben die ostasiatischen Länder entweder eine strikt restriktive oder eine neutrale oder eine massiv eugenische Migrationspolitik.

Bei Betrachtung der einzelnen Leistungsbereiche ergibt sich für die Einheimischen folgendes Bild:

In der Lesekompetenz liegen lediglich Singapur und Hongkong mit jeweils 531 Punkten vor den Deutschen, die 526 Punkte erzielen. Die Differenz ist aber statistisch irrelevant. Die anderen Länder schneiden signifikant schlechter ab als die Deutschen, zum Teil ist der Abstand sehr groß.

In den Naturwissenschaften liegen nur Japan (539) und Singapur (550) signifikant vor den Deutschen (527). Mit den anderen liegen die Deutschen mehr oder weniger gleichauf; der Vorsprung vor Korea dürfte aber statistisch signifikant sein.

In Mathematik hat Deutschland – wenn man nur die Einheimischen berücksichtigt – erheblich aufgeholt, es liegt aber weiterhin deutlich hinter den meisten anderen. Nur Korea liegt etwa auf demselben Niveau und Vietnam ist weit abgeschlagen.

Insgesamt zeigt diese Analyse, wie verheerend sich die Minderleistungen der Migranten in Deutschland auswirken, während die ostasiatischen Länder dieses Problem überhaupt nicht kennen oder ganz im Gegenteil von ihren Migranten in hohem Maße profitieren.

In der nächsten Folge ziehen wir eine Zwischenbilanz.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. Teil 4: Deutschland und Ostasien im PISA-Vergleich – Zwischenbilanz

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Literatur


[1] OECD (2016) PISA 2015 Ergebnisse. Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung. Band I. W. Bertelsmann Verlag, Germany. DOI 10.3278/6004573w

[2] Reiss, K., Sälzer, C., Schiepe-Tiska, A., Klieme, E. und Köller, O. (Hrsg.). PISA 2015. Eine Studie zwischen Kontinuität und Innovation. Münster: Waxmann.

[3] Stanat, P., Böhme, K., Schipolowski, S. und Haag, N. (Hrsg.). IQB-Bildungstrend 2016. Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9. Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich. Münster: Waxmann.

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Anmerkungen


[A1] In den nationalen Bildungsberichten werden Schüler mit einem im Ausland geborenen Elternteil zu den Migranten gezählt. Sind beide Eltern in Deutschland geboren, gelten die Kinder als Schüler ohne Migrationshintergrund. Diese Definition ist besser als die völlig absurde OECD-Klassifikation, aber auch sie ist unzulänglich. Nach ihr gelten die Kinder der in Deutschland geborenen türkischstämmigen Mesut und Leyla als Deutsche ohne Migrationshintergrund. Auch das ist absurd! Das ist politisch motivierte Ideologie, die die tatsächlichen Verhältnisse verschleiern soll. Zu der eklatanten Minderleistung der türkischen Migranten in Deutschland siehe die Serie → Bildungsproblem Türken. Eine Dokumentation der nationalen und internationalen Bildungsstudien.

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Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 2

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland - Singapur

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

2. Deutschland und Ostasien im PISA-Vergleich mit Erfassungsgradkorrektur

Die psychologische Intelligenzforschung zeigt, dass Ostasiaten die höchsten Intelligenzwerte aufweisen und dass der Vorsprung vor allem im nonverbalen Bereich liegt. Dies wird durch die PISA-Studien eindrucksvoll bestätigt. Das gilt auch nach einer Korrektur aufgrund des unzureichenden Erfassungsgrades.

Im → Teil 1 haben wir auf der Grundlage der jüngsten PISA-Studie [1] Deutschland mit den ostasiatischen Ländern verglichen.

PISA-Studien haben das Ziel, die vollständige Population der 15-Jährigen [A1] des jeweiligen Landes zu repräsentieren. Dieses Ziel wird jedoch nicht in allen Ländern gleichermaßen erreicht. In Deutschland ist die Stichprobe repräsentativ für 96,1 Prozent der 15-Jährigen, in China gilt dies jedoch nur für 70,7 und in Vietnam sogar nur für 48,5 Prozent (siehe Tabelle 2.1, Spalte E3).

Bei den Nicht-Erfassbaren handelt es sich um Personen, die nicht (mehr) zur Schule gehen oder im Alter von 15 Jahren die 7. Klasse noch nicht erreicht haben. Es steht außer Frage, dass diese im Durchschnitt erheblich schlechter abschneiden würden als die PISA-Stichprobe; es ist aber unmöglich, die genaue Differenz zu ermitteln. Im Folgenden schätzen wir ab, wieweit die PISA-Werte durch die unzureichende Erfassung verzerrt sind. Zu diesem Zweck nehmen wir eine sehr konservative Korrektur vor [A2].

Tabelle 1.1 zeigt die Mittelwerte vor und nach der Erfassungsgradkorrektur (PISA 2015 vs. E3 korrigiert). Der Erfassungsgrad findet sich in der Spalte E3.

Tabelle 2.1: PISA 2015 – Mittelwerte in den Bereichen Naturwissenschaften (N), Lesekompetenz (L) und Mathematik (M) vor und nach Erfassungsgradkorrektur; E3: Erfassungsgrad.
PISA 2015 E3 korrigiert
L N M E 3 L N M
Deutschland 509 509 506 0,961 508 508 505
ChinaB-S-J-G 494 518 531 0,707 484 508 521
Hongkong 527 523 548 0,886 524 521 545
Japan 516 538 532 0,947 515 537 531
Korea 517 516 524 0,917 515 513 522
Macao 509 529 544 0,884 506 526 541
Singapur 535 556 564 0,959 534 554 563
Taiwan 497 532 542 0,852 493 528 538
Vietnam 487 525 495 0,485 474 510 479

Deutschland verliert durch die Erfassungsgradkorrektur jeweils nur einen einzigen Punkt.

Für Hongkong, Japan, Korea, Macao und Singapur ergeben sich ebenfalls nur bedeutungslose Veränderungen.

Taiwan verliert jeweils vier Punkte, aber das ändert nichts daran, dass Taiwan in den Naturwissenschaften und in Mathematik signifikant besser und in der Lesekompetenz signifikant schlechter abschneidet als Deutschland.

China büßt jeweils zehn Punkte ein. In der PISA-Stichprobe waren Deutschland und China gleichauf mit einem leichten Vorteil für China. Nach der Korrektur sind beide immer noch gleichauf, nun aber mit einem leichten Vorteil für Deutschland.

Vietnam hat dreizehn bis sechzehn Punkte eingebüßt. Dadurch hat sich Vietnams Rückstand in der Lesekompetenz und in Mathematik spürbar vergrößert und der signifikante Vorsprung in den Naturwissenschaften ist auf unbedeutende zwei Punkte zusammengeschrumpft.

  • Die Erfassungsgradkorrektur bringt für Deutschland zwar erwähnenswerte Verbesserungen gegenüber China und Vietnam, aber dadurch ändert sich nichts am Grundmuster. Gegenüber den anderen Ländern ergeben sich nur bedeutungslose Veränderungen.

In der nächsten Folge gehen wir der Frage nach, in welcher Weise das Bild durch Migranten verändert wird.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. Teil 3: Deutschland und Ostasien – Eugenische und dysgenische Migrationspolitik

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Literatur


[1] OECD (2016) PISA 2015 Ergebnisse. Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung. Band I. W. Bertelsmann Verlag, Germany. DOI 10.3278/6004573w

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Anmerkungen


[A1] Die Zielpopulation der PISA-Studien umfasst „alle … Schüler, die zu Beginn der Testperiode zwischen 15 Jahren und 3 [vollendeten] Monaten und 16 Jahren und 2 [vollendeten] Monaten alt waren und eine Bildungseinrichtung … in Klassenstufe 7 oder darüber besuchten“ [1; S.68]. Diese werden verkürzt als 15-Jährige bezeichnet.

[A2] Wir nehmen an, dass die Nicht-Erfassbaren im Durchschnitt den Wert erreicht hätten, der dem Mittel zwischen den 25. und dem 50. Perzentil entspricht. Das ist eine sehr konservative Annahme. Dadurch fallen die korrigierten Werte sehr wahrscheinlich zu positiv aus.

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Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze – Teil 1

PISA 2015 - Mathematik - Deutschland - Singapur

Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze

1. Deutschland und Ostasien im PISA-Vergleich

Die psychologische Intelligenzforschung zeigt, dass Ostasiaten die höchsten Intelligenzwerte aufweisen und dass der Vorsprung vor allem im nonverbalen Bereich liegt. Dies wird durch die PISA-Studien eindrucksvoll bestätigt.

Die psychologische Intelligenzforschung zeigt seit Langem, dass Ostasiaten die höchsten Intelligenzwerte aufweisen (lediglich die Gruppe der aschkenasischen Juden scheidet noch besser ab [1]) Ein ausführlicher Überblick findet sich bei Lynn, Kapitel 10 [2]. Der Intelligenzvorteil der Ostasiaten liegt vor allem im nonverbalen Bereich.

Wie nicht anders zu erwarten, zeigt sich die Überlegenheit der Ostasiaten auch in den internationalen Bildungsstudien PISA und TIMSS.

In dieser Serie vergleichen wir Deutschland und Ostasien auf der Grundlage der jüngsten PISA-Studie [3].

Ostasiatische PISA-Teilnehmer sind China B-S-J-G (B-S-J-G steht für die Provinzen Beijing, Shanghai, Jiangsu und Guangdong), Hongkong, Japan, Korea, Macao, Singapur, Taiwan und Vietnam [A1]. Hongkong und Macao gehören ebenso wie die B-S-J-G-Provinzen zu China, sie werden in PISA aber gesondert betrachtet.

Tabelle 1.1 zeigt die Mittelwerte, die Standardabweichungen und die Effektstärken d [A2] für die Bereiche Naturwissenschaften (N), Lesekompetenz (L) und Mathematik (M). Die Effektstärke bezieht sich jeweils auf den Vergleich mit Deutschland. Bei positivem d-Wert schneidet Deutschland besser, bei negativem d-Wert schneidet es schlechter ab.

Tabelle 1.1: PISA 2015 – Mittelwert, Standardabweichung und Effektstärke in den Bereichen Naturwissenschaften (N), Lesekompetenz (L) und Mathematik (M).
Bläulich unterlegt: Unterscheidet sich nicht signifikant von Deutschland.
Rötlich unterlegt: Deutschland ist signifikant besser.
Nicht farblich unterlegt: Deutschland ist signifikant schlechter.
Mittelwert SD Effektstärke
N L M N L M N L M
Deutschland 509 509 506 99 100 89
China B-S-J-G 518 494 531 103 109 106 -0,09 0,14 -0,26
Hongkong 523 527 548 81 86 90 -0,16 -0,19 -0,47
Japan 538 516 532 93 92 88 -0,30 -0,07 -0,30
Korea 516 517 524 95 97 100 -0,07 -0,08 -0,19
Macao 529 509 544 81 82 80 -0,21 0 -0,45
Singapur 556 535 564 104 99 95 -0,46 -0,26 -0,63
Taiwan 532 497 542 100 93 103 -0,23 0,12 -0,38
Vietnam 525 487 495 77 73 84 -0,17 0,26 0,13

Innerhalb der drei Bereiche ergibt sich folgendes Bild:

In den Naturwissenschaften schneiden alle ostasiatischen Länder besser ab als Deutschland. Für China und Korea ist die Differenz aber statistisch nicht signifikant.

In der Lesekompetenz sind Singapur und Hongkong signifikant besser als Deutschland. Japan und Korea erzielen zwar höhere Punktwerte, die Differenz ist aber nicht signifikant. Macao und Deutschland sind punktgleich. China, Taiwan und Vietnam schneiden signifikant schlechter ab.

In Mathematik schneidet Vietnam signifikant schlechter ab als Deutschland. Alle anderen sind signifikant besser.

Der Ländervergleich zeigt:

Singapur erzielt in allen drei Bereichen den Höchstwert und liegt unangefochten an der Weltspitze.

Es folgt Hongkong, das in allen Bereichen signifikant besser abschneidet als Deutschland.

Japan, Macao und Taiwan schneiden in den Naturwissenschaften und in Mathematik signifikant besser ab als Deutschland.

China und Korea schneiden nur in Mathematik besser ab als Deutschland, Vietnam nur in den Naturwissenschaften.

Signifikant schlechter als Deutschland sind China, Taiwan und Vietnam in der Lesekompetenz, Vietnam zusätzlich in Mathematik.

Wie aufgrund der psychologischen Intelligenzforschung zu erwarten [A1], schneidet Vietnam schlechter ab als die anderen Ostasiaten.

  • PISA liefert ein perfektes Spiegelbild der psychologischen Intelligenzforschung: Ostasiaten sind im nonverbalen Bereich deutlich besser als Deutschland.

Damit zeigt sich auch in dieser Hinsicht, dass PISA auch ein hervorragender Intelligenztest ist [4]. Für die OECD, die die PISA-Studien durchführt, ist aus rein ideologischen Gründen jeglicher Bezug auf die Intelligenz strikt tabu. Aber ideologische Borniertheit ändert nichts an den Tatsachen.

In der nächsten Folge werden wir über diese Daten hinausgehen und einige zusätzliche Analysen durchführen, die in den offiziellen PISA-Studien nicht zu finden sind.

Hier gibt es die Fortsetzung → Bildung und Intelligenz – Die Weltspitze. Teil 2: Deutschland und Ostasien im PISA-Vergleich mit Erfassungsgradkorrektur

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Literatur


[1] Lynn, R. (2011). The Chosen People: A Study of Jewish Intelligence and Achievement. Arlington, VA: Washington Summit Publishers. eBook.

[2] Lynn, R. (2015). Race Differences in Intelligence: An Evolutionary Analysis. Arlington, VA: Washington Summit Publishers.

[3] OECD (2016) PISA 2015 Ergebnisse. Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung. Band I. W. Bertelsmann Verlag, Germany. DOI 10.3278/6004573w

[4] Rindermann, H. (2006). Was messen internationale Schulleistungsstudien? Schulleistungen, Schülerfähigkeiten, kognitive Fähigkeiten, Wissen oder allgemeine Intelligenz? Psychologische Rundschau, 57 (2), 69-86.

[5] Cohen, J. (19772). Statistical power analysis for the behavioral sciences. New York: Academic Press.

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Anmerkungen


[A1] Die Überlegenheit der Ostasiaten bezieht sich genau genommen auf Nordostasiaten und Singapur. Singapur gehört zwar geographisch nicht zu Nordostasien, aber der Großteil seiner Bevölkerung stammt aus China (laut Wikipedia 76,8 Prozent). Vietnam gehört nach den Befunden der psychologischen Intelligenzforschung nicht zur Gruppe der Hochintelligenten. Wir beziehen es trotzdem in die Betrachtung ein, da dies eine interessante Differenzierung ermöglicht.

[A2] Die Effektstärke d – auch bekannt als Cohen’s d [5] – entspricht der Mittelwertsdifferenz dividiert durch die Standardabweichung. Bei unterschiedlichen Standardabweichungen wird eine gewichtete Standardabweichung für die Gesamtgruppe zugrunde gelegt.

Stichwörter:
Bildung, PISA, Asien, Ostasien, Ostasiaten, Japan, China, Korea, Vietnam, Singapur, Deutschland, Hongkong, Macao, Vietnam, Mathematik, Naturwissenschaften, Lesekompetenz, Intelligenz

Geographie des Mordes – Teil 4

Geographie des Mordes

Teil 4: Asien, Australien, Neuseeland und Pazifikinseln

Die Häufigkeit von Morden ist in den verschiedenen Ländern dieser Welt sehr ungleich verteilt. Im Teil 4 dieser Serie betrachten wir die Mordrate in Asien sowie in Australien, Neuseeland und auf den Pazifikinseln.

Auf der Grundlage des 2016 Human Development Report der Vereinten Nationen (1) haben wir im → Teil 1 dieser Serie die Länder mit der niedrigsten und im → Teil 2 die Länder mit der höchsten Mordrate betrachtet. Im → Teil 3 haben wir die Betrachtung der Kontinente mit Europa begonnen.

Nun richten wir den Blick auf Asien. Außerdem betrachten wir Australien und Neuseeland und die Pazifikinseln.

Tabelle 4.1 zeigt die Modrate in den asiatischen Ländern.

Tabelle 4.1: Mordrate in den Ländern Asiens.

      Asien
Mordrate
pro 100.000
Singapur 0,3
Japan 0,3
Brunei 0,5
Bahrain 0,5
Indonesien 0,5
Palästina 0,6
Süd-Korea 0,7
Vereinigte Arabische Emirate 0,7
China 0,8
Hong Kong 0,9
Malediven 0,9
Oman 1,1
Tadschikistan 1,4
Vietnam 1,5
Israel 1,7
Kuwait 1,8
Kambodscha 1,8
Malaysia 1,9
Armenien 2,0
Syrien 2,2
Jordan 2,3
Aserbaidschan 2,5
Myanmar 2,5
Georgien 2,7
Bhutan 2,7
Bangladesch 2,8
Sri Lanka 2,9
Nepal 2,9
Usbekistan 3,2
Indien 3,2
Kirgisistan 3,7
Timor-Leste 3,7
Thailand 3,9
Türkei 4,3
Libanon 4,3
Turkmenistan 4,3
Nord-Korea 4,7
Iran 4,8
Saudi-Arabien 6,2
Afghanistan 6,6
Jemen 6,7
Katar 7,2
Laos 7,3
Kasachstan 7,4
Mongolei 7,5
Pakistan 7,8
Irak 7,9
Philippinen 9,9
Papua-Neu-Guinea 10,4

Die Mordrate in Asien erstreckt sich von 0,3 in Singapur bis 10,4 auf Papua-Neu-Guinea. Die Spannbreite ist damit fast dieselbe wie in Europa (von 0,0 bis 9,5).

Der Median – das ist der Wert, der die obere von der unteren Hälfte trennt – beträgt 2,7. In Europa liegt dieser Kennwert bei 1,1.

Der Mittelwert (2) über die asiatischen Länder beträgt 3,4. Das ist das Doppelte des europäischen Durchschnitts von 1,7 (3).

Erwartungsgemäß finden sich die Länder, die die höchsten Intelligenzquotienten der Welt aufweisen – Singapur, China, Hong Kong, Süd-Korea, Japan –, mit einer Mordrate unter 1 ganz weit oben in der Tabelle. (4) Lediglich Nord-Korea, das ebenfalls ein sehr hohes Intelligenzniveau aufweisen dürfte, fällt mit einer Mordrate von 4,7 aus dem Rahmen.

Die asiatischen Länder, die seit Jahren die größte Zahl von → Asylanträgen in Deutschland stellen, weisen mit Ausnahme von Syrien (2,2) überdurchschnittlich hohe Mordraten auf: Iran (4,8), Afghanistan (6,6), Pakistan (7,8), Irak (7,9). Darauf kommen wir in einem späteren Beitrag noch einmal zurück.

Tabelle 4.2 zeigt die Mordraten von Australien und Neuseeland und – lediglich der Vollständigkeit halber – der Pazifikinseln.

Tabelle 4.2: Mordrate in Australien und Neuseeland und auf den Pazifikinseln.

      Australien, Neuseeland, Pazifikinseln
Mordrate
pro 100.000
Neuseeland 0,9
Australien 1,0
Tonga 0,1
Nauru 1,3
Vanuatu 2,9
Fiji 3,0
Palau 3,1
Samoa 3,2
Marshall-Inseln 4,7
Micronesien 4,8
Kiribati 7,5
Tuvalu 20,3

Australien und Neuseeland schneiden mit einer Rate von 0,9 beziehungsweise 1,0 hervorragend ab. Ausgerechnet Australien, das einst als Sträflingskolonie des britischen Empire diente, ist heute der friedlichste Kontinent.

Die Mordraten der Pazifikinseln sind im Grunde nutzlos. Aufgrund der außerordentlich geringen Bevölkerungszahl wird der Wert durch einen einzigen Mordfall gravierend verändert. Wie bereits im Teil 1 angemerkt, liegen der extrem hohen Rate von 20,3 gerade mal 2 Mordfälle zugrunde.

In der nächsten Folge richten wir den Blick auf → Afrika.

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Quellen und Amerkungen

(1) 2016 Human Development Report. UNDP UNITED NATIONS DEVELOPMENT PROGRAMME. http://hdr.undp.org/en/2016-report
Als PDF erhältlich unter http://hdr.undp.org/sites/default/files/2016_human_development_report.pdf

(2) Hierbei handelt es sich um den ungewichteten Mittelwert, das heißt: Beobachtungseinheit sind die Länder. Da sich die Länder in der Bevölkerungszahl extrem voneinander unterscheiden, gibt er nicht die Mordrate des Gesamtkontinents wieder.

(3) Wenn man in Europa die Zwergstaaten Andorra und San Marino herausnimmt, die beide eine Mordrate von 0,0 haben, erhöht sich der europäische Mittelwert nur minimal von 1,7 auf 1,8.

(4) Zu dem empirisch immer wieder und immer wieder bestätigten negativen Zusammenhang zwischen Kriminalität und Intelligenz siehe zum Beispiel
Ellis, L. &v Walsh, A. (2003). Crime, Delinquency and Intelligence. In Nyborg, H. (Ed.): The Scientific Study of General Intelligence: Tribute to Arthur R. Jensen. Amsterdam: Elsevier, S.343-365.
Das gesamte Buch kann hier als PDF heruntergeladen werden:
http://emilkirkegaard.dk/en/wp-content/uploads/Helmuth_Nyborg_The_Scientific_Study_of_General_IBookos.org_.pdf

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Stichwörter:
Kriminalität, Gewalt, Mord, Mordrate, HDI, Human Development Index, Statistik, Mordstatistik, Gewaltstatistik, Asien, Australien, Neuseeland, Pazifikinseln, Länder
Geographie der Gewalt, Mord und Totschlag