Bildungsproblem Türken
2. PISA 2015: Niveauunterschiede zwischen Deutschland und Türkei
Zum Anfang der Serie → Bildungsproblem Türken
Alle nationalen und internationalen Bildungsstudien belegen übereinstimmend, dass Türken ein sehr viel niedrigeres Bildungsniveau aufweisen als Deutsche. Auf der Grundlage von PISA 2015 wird der Leistungsunterschied zwischen Deutschland und der Türkei dargestellt.
Gegenstand dieser Serie ist das außerordentlich niedrige Bildungsniveau der Türken im Vergleich zu Deutschen. Dabei wird der Schwerpunkt auf dem Vergleich türkischstämmiger und einheimischer Schüler in Deutschland liegen. Unser Ausgangspunkt jedoch die internationale Perspektive, nämlich der Leistungsvergleich zwischen allen Schülern in Deutschland auf der einen und allen Schülern in der Türkei auf der anderen Seite auf der Basis der jüngsten PISA-Studie [1].
In den PISA-Studien werden jeweils große repräsentative Stichproben aller 15-Jährigen der teilnehmenden Länder untersucht [A1]. Diese Altersstufe ist gezielt so gewählt, dass das Leistungsniveau am Ende der Sekundarstufe I erfasst wird, also zu dem Zeitpunkt, an dem ein beträchtlicher Teil der Jugendlichen eine berufliche Tätigkeit oder eine Berufsausbildung aufnimmt, während andere weiterführende Schulen besuchen. So ergibt sich ein Bild über das Leistungspotenzial der nachfolgenden Erwerbsgeneration.
Die PISA-Tests erfassen drei Bereiche: Lesekompetenz, Naturwissenschaften, Mathematik. Ausreichende Kenntnisse in allen drei Bereichen sind in einer modernen Industrie- und Informationsgesellschaft unerlässlich.
Abbildung 2.1 zeigt die durchschnittlich erzielten Punktwerte bei PISA 2015.

Das Bild ist klar und unmissverständlich: Zwei fast waagerechte Linien mit einem großen Abstand voneinander.
Innerhalb der beiden Länder liegen die Leistungen in allen drei Bereichen auf dem gleichen Niveau. In Deutschland sind die Werte nahezu identisch und auch in der Türkei ist die Variation minimal.
Im Gegensatz dazu ist der Unterschied zwischen den Ländern beträchtlich.
In den PISA-Studien wurden die Punktwerte auf der Basis der OECD-Staaten ursprünglich so normiert, dass der Mittelwert 500 und die Standardabweichung 100 betrug. Diese Parameter werden allgemein für „PISA-Skalen“ verwendet. Tatsächlich unterliegen Mittelwert und Standardabweichung jedoch von Testjahr zu Testjahr einer gewissen Schwankung [A2]. Bei PISA 2015 lauten die Werte der 35 OECD-Staaten in den Naturwissenschaften 493/94, in der Lesekompetenz 493/96 und in Mathematik 490/90.
Mit 509 Punkten in den Naturwissenschaften, 509 in der Lesekompetenz und 506 in Mathematik liegt Deutschland jeweils 16 Punkte über dem aktuellen Mittelwert und gehört in allen Bereichen zu den Spitzenländern unter den 35 OECD-Staaten [A3].
Mit 425 Punkten in den Naturwissenschaften, 428 in der Lesekompetenz und 420 in Mathematik liegt die Türkei weit unter Deutschland. In der Gruppe der 35 OECD-Staaten nimmt sie den vorletzten Rang ein. Nur Mexiko schneidet noch schlechter ab als die Türkei.
Der Abstand zwischen Deutschland und der Türkei beträgt bei der Lesekompetenz 81 Punkte, in den Naturwissenschaften 84 und in Mathematik 86 Punkte. Wie diese Differenzen zu bewerten sind, wird in den nächsten Folgen ausführlich diskutiert.
Hier gibt es → Teil 3: PISA 2015: Niveauunterschiede zwischen Deutschland und Türkei – Effektstärke
Literatur
[1] OECD (2016) PISA 2015 Ergebnisse. Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung. Band I. W. Bertelsmann Verlag, Germany. DOI 10.3278/6004573w
Anmerkungen
[A1] Bei der türkischen Stichprobe ist die Repräsentativität stark eingeschränkt und dadurch wird die Türkei in unzulässiger Weise begünstigt. Auf diesen Punkt kommen wir später ausführlich zurück.
[A2] Die Schwankungen sind zum Beispiel darauf zurückzuführen, dass neue Länder zur OECD hinzugekommen sind, dass unterschiedliche Anteile der Schülerpopulation erfasst wurden, dass Schulsysteme verändert wurden, dass die Testitems und die Testmethode verändert wurde oder dass sich das Leistungspotenzial der Schülerkohorten verändert hat. Ein gewichtiger Faktor ist die Tatsache, dass in mehreren OECD-Ländern der Anteil von Migranten aus Niedrigintelligenzländern dramatisch gestiegen ist und dadurch das Leistungsniveau nach unten gedrückt wurde.
[A3] Bei den Nicht-OECD-Staaten schneiden lediglich Singapur und Hong Kong in allen Bereichen besser ab als Deutschland. China, Chinesisch Taipeh und Macau liegen gleichauf und die anderen liegen – zum Großteil meilenweit – unter Deutschland, viele sogar weit unter der Türkei.
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Stichwörter:
Bildung, Bildungsforschung, Deutschland, Türkei, Türken, PISA, Migranten
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