Bundestagswahl 2017
Das Mega-Beben in Sachsen
Im Beitrag → Bundestagswahl 2017 – Die Schrumpfung von CDU/CSU und SPD haben wir gesehen, dass Sachsen unter allen Bundesländern die dramatischsten Veränderungen bei der Bundestagswahl 2017 zu verzeichnen hat.
Im Einzelnen sieht das so aus:
- CDU von 42,6 auf 26,9 Prozent. Das entspricht einer Reduktion des Stimmenanteils um 36,85 Prozent.
- SPD von 14,6 auf 10,5 Prozent. Reduktion: 28,08 Prozent.
- Linke von 20,0 auf 16,1 Prozent. Reduktion: 19,5 Prozent.
- Grüne von 4,9 auf 4,6 Prozent. Reduktion: 6,12 Prozent.
- FDP von 3,1 auf 8,2 Prozent. Das entspricht einer Steigerung um 164,52 Prozent.
- AfD von 6,8 auf 27,0 Prozent. Das entspricht einer Steigerung um 297,06 Prozent.
Die CDU – 2013 Spitzenreiter mit 42,6 Prozent – liegt nun mit 26,9 Prozent hinter der AfD, die mit dem gigantischen Sprung von 6,8 auf 27,0 Prozent zur stärksten Partei geworden ist.
Mit 29,9 + 10,5 = 41,4 Prozent hätte eine „Große Koalition“ aus CDU und SPD eine regierungsfähige Mehrheit meilenweit verfehlt (auch in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen hätte eine CDU-SPD-Koalition keine Mehrheit).
Das ist ein politisches Mega-Beben! In den Medien wird Sachsen gelegentlich erwähnt, aber das Ausmaß der Verwerfungen wird dabei kaum deutlich.
In Abbildung 1 habe ich die Ergebnisse der Bundestagswahlen für das Bundesland Sachsen von 1990 bis 2017 dargestellt.

Von 1990 bis 2013 lagen die Werte der CDU zwischen 49,5 (1990) und 30,0 Prozent (2005). Die untere Schranke hat sie nun deutlich unterboten.
Nach einem steilen Anstieg von 1990 (18,2 Prozent) bis 2002 (33,3 Prozent) ging es für die SPD steil bergab; und nun konnte sie sich nur mit größter Mühe im zweistelligen Bereich halten. Eine Volkspartei ist die SPD wahrlich nicht mehr – in Sachsen hat sie eher den Charakter einer Splitterpartei.
Man darf gespannt sein, wie die Fortsetzung der Kurvenverläufe in Abbildung 1 aussehen wird. Womöglich findet die nächste Bundestagswahl noch vor der nächsten Landtagswahl in Sachsen statt, die im Sommer 2019 ansteht.
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