PISA – Mathematik in islamischen Staaten
Im letzten Beitrag – „PISA in Amerika – Mathematik“ – habe ich die Ergebnisse der PISA-Studie 2015 (1) in Bezug auf die Schülerleistungen in Mathematik für die Länder des amerikanischen Kontinents dargestellt.
Nun betrachte ich die Mathematikleistungen in den islamischen Staaten. Die teilnehmenden Staaten waren: Albanien, Algerien, Indonesien, Jordanien, Katar, Kosovo, Libanon, Türkei, Tunesien und die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE).
Zur besseren Einordnung der Werte sind auch die Ergebnisse von Deutschland aufgeführt, das unter den zweiundsiebzig teilnehmenden Ländern den Rang 16 erzielte, sowie von Singapur, das den Rangplatz 1 belegte.
Abbildung 1 zeigt die Mittelwerte der Mathematikleistungen (2).

Deutschland und Singapur zum Vergleich
Die islamischen Staaten liegen ausnahmslos weit unter dem Niveau Deutschlands, welches seinerseits weit unter dem Niveau Singapurs liegt.
Eine Analyse der individuellen Leistungen innerhalb der einzelnen Länder macht das enorme Leistungsdefizit in den islamischen Staaten noch deutlicher.
In den PISA-Studien werden sieben Leistungsstufen unterschieden und diese wiederum zu drei Grobkategorien zusammengefasst, die ich mit „Flop“, „Mitte“ und „Top“ bezeichne.
Flop: Die untere Kategorie – weniger als 420 Punkte – fasst die besonders leistungsschwachen Schüler zusammen. Laut PISA liegen diese Schüler unterhalb des „Grundkonzeptniveau[s] … das erforderlich ist, um voll am Leben einer modernen Gesellschaft teilzunehmen“ (Seite 205).
Mitte: Die mittlere Kategorie – 420 bis 606 Punkte – umfasst einen breiten Bereich von schwachen, durchschnittlichen und guten Leistungen.
Top: Die obere Kategorie – mehr als 606 Punkte – fasst die Schüler zusammen, die sehr gute bis hervorragende Leistungen erzielen.
Die Verteilung dieser drei Leistungskategorien innerhalb der einzelnen Länder ist in Abbildung 2 dargestellt.

Deutschland und Singapur zum Vergleich
Abbildung 2 macht ein dramatisches Ergebnis deutlich: Weit mehr als die Hälfte aller Schüler in den islamischen Staaten genügen noch nicht einmal den minimalen Anforderungen, die eine moderne Industrie- und Informationsgesellschaft stellt. Lediglich die Vereinigten Arabischen Emirate schaffen es mit 48,8 Prozent knapp unter die 50-Prozent-Marke. In fünf der zehn Länder sind es sogar zwei Drittel bis vier Fünftel aller Schüler, die über keinerlei brauchbaren Mathematikkenntnisse verfügen.
Besonders leistungsstarke Schüler finden sich allenfalls in den Vereinigten Arabischen Emiraten und mit Abstrichen in Katar und im Libanon. Aber selbst hier machen die Leistungsstarken nur einen kleinen Bruchteil der Schülerschaft aus.
Neben Mathematik wurden in der PISA-Studie auch Leistungen in den Naturwissenschaften und die Lesekompetenz getestet. Auch dort zeigt die islamische Welt dasselbe verheerende Bild. Hunderte Millionen in der islamischen Welt sind in keiner Weise für die Anforderungen der Gegenwart und erst recht nicht für die Anforderungen der Zukunft gerüstet.
Hier gibt es
→ PISA und Naturwissenschaften in islamischen Ländern
→ PISA und Lesekompetenz in islamischen Ländern
Hier gibt es eine Serie zu
→ Intelligenz und Intelligenzminderung in Deutschland – Arabien – Sub-Sahara-Afrika
Hier gibt es eine Serie zu
→ Bildungsniveau von Migranten
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(1) PISA 2015 Ergebnisse (Band I)
Exzellenz und Chancengerechtigkeit in der Bildung
http://www.oecd-ilibrary.org/education/pisa-2015-ergebnisse-band-i_9789264267879-de
Speziell Mathematik: PISA 2015 Ergebnisse (Band I): Exzellenz und Chancengleichheit in der Bildung
Die Leistungen 15-Jähriger in Mathematik
http://dx.doi.org/10.1787/9789264267879-9-de 2
(2) Durch Rundungsfehler können sich (minimale) Abweichungen von 100 Prozent ergeben.
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Stichwörter:
Bildung, Intelligenz, PISA, Mathematik, Islam
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